Die Marktanalyse

August 22, 2017

Die Marktanalyse hat zwei Facetten. Zum einen die allgemeine Marktanalyse oder auch Marktbeobachtung, in dem der Markt als ganzes oder auch in Teilsegmenten erfasst wird. Zum anderen die spezielle Marktanalyse, die auf einen speziellen Bedarf oder ein spezielles Problem ausgerichtet ist.

In diesem Einkäuferbrief widme ich mich der allgemeinen Marktanalyse, im nächsten Einkäuferbrief dann der speziellen.

Wofür brauche ich eine allgemeine Marktanalyse? Jeder Einkäufer sollte ein Gespür und das nötige Wissen für seine Warengruppe(n) haben. Wie geht es dem Markt gerade? Wachstum? Konsolidierung? Umwälzungen? Als Einkäufer kann ich nur so auf die Gegebenheiten reagieren und in Ausschreibungen und Verhandlungen die richtigen Akzente setzen. Zudem ist die Zusammenarbeit mit dem Fachbereich (also der IT) um ein vielfaches einfacher, wenn ich dort als informierter Partner wahrgenommen werde.

Und letztlich brauche ich als guter Einkäufer eine gewisse Affinität zu meiner Warengruppe. Empfinde ich Computer als „Teufelszeug“ oder Zeitfresser und das Internet als Verdummungsmaschine, so bin ich in der IT-Beschaffung wahrscheinlich fehl am Platz.

Wie gehe ich nun bei der allgemeinen Marktanalyse vor? Die erste Quelle ist für den IT-Einkäufer der Wirtschaftsteil der Zeitung. Schnell überflogen und nur relevante Artikel, von SAP, Oracle, IBM und Co. lesen. Etwas aufwändiger ist dann das Abonnement des Newsletters der Computerwoche. Pflichtlektüre für alle in der IT, also auch des IT-Einkaufs. Hier werden allerdings sowohl technische und wirtschaftliche Neuigkeiten besprochen, als auch Tipps für das richtige Verhalten gegeben. Die Kunst für Sie als IT-Einkäufer besteht also darin, die für Sie relevanten Informationen zu filtern. Als Einsteiger würde ich auch hier mit den Wirtschaftsnachrichten beginnen, dann Personen und letztendlich die eher technischen Aspekte betrachten. So erfahren sie schnell, wer wen aufkauft, wer gerade glänzende Umsatzzahlen generiert hat und wer eher nicht, wie sich der PC oder der Servermarkt entwickelt und vieles mehr.

Immer wieder bekomme ich zu hören, dass dies doch aber sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Zeit welche wir oft nicht haben. Aus meiner Sicht ist das Gegenteil der Fall. Ich lese jeden Morgen den Newsletter der Computerwoche und am Nachmittag den Tech-Newsletter der Wirtschaftswoche. Zeitweise hatte ich noch den Newletter des CIO-Magazin, doch die Überschneidung zur Computerwoche war mir zu groß. Die Newsletter kosten kein Geld und ich benötige hierfür pro Tag 2*2 Minuten. Meist reicht mir der Vorspann als Text, ca. einmal pro Woche lese ich einen Artikel ganz. Fertig. In Summe maximal 30 Minuten pro Woche, aufgeteilt in kleine Häppchen. Und damit gehöre ich zum Kreis der top-informierten IT-Einkäufer. Sie sind noch nicht dabei? Machen Sie es mir nach. Was lesen Sie heute schon? Welche Tipps haben Sie für mich und die anderen IT-Einkäufer? Über eine kurze E-Mail würde ich mich freuen!

Messen und der Besuch von Fachveranstaltungen würde ich eher im Rahmen der speziellen Marktanalyse durchführen, da man auf Messen nur schmerzende Beine erfährt, wenn man kein gezieltes Programm hat. Das Flair der Branche lässt sich zwar einfangen, aber mehr wohl eher nicht.

Schlussendlich gibt es noch eine wichtige Informationsquelle für eher technische Neuigkeiten: Ihre Kollegen aus der IT. Fragen Sie nach den aktuellen News und Trends. Lassen Sie sich für die Testinstallation der nächsten Office-Version eintragen. Probieren Sie die neue Handygeneration in Ihrem Unternehmen aus.

So werden Sie als kompetenter Ansprechpartner wahrgenommen und haben in Verhandlungen die richtigen Informationen parat. Und mit der Zeit werden Sie Experte in der Welt der IT!

Viel Spaß beim Lesen der Newsletter

Ihr

Volker Lopp

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